Informationen zum Thema Sturzschutz durch Sturzpads
Seit Anfang der 80ziger Jahre gibt es Sturzpads. Erstmals wurden sie an amerikanischen
Superbike-Rennern verwendet.
Der Markt bietet eine Vielfalt von Formen und Materialien an. Weit verbreitet auch das glänzende oder farbig eloxierte Aluminium.
Es stellt sich jedoch die Frage: sollen diese „Pads“ gut Aussehen oder gut Schützen? Klar ist,
Metall hat keine dämpfende Wirkung im Fall eines Sturzes. Ebenfalls negativ – die hohe Abriebfestigkeit.
Hieraus resultiert eher ein Gleit- als ein Bremseffekt. Dies ist jedoch wichtig, da das Bike auf Asphalt oder
Beton gebremst werden soll bevor es irgendwo einschlägt und zusätzlichen Schaden anrichtet.
Man stelle sich vor, Schuhsohlen würden aus Aluminium bestehen. Gehen z. B. bergab wäre nur unter größten Schwierigkeiten möglich.
Fazit: geeignetes Material ist natürlich nur Kunststoff!
Wichtig! Nicht nur das Material, sondern auch die Form, Befestigung und Sollbruchstelle
tragen entscheidend zur Sicherheit bei.
Die Pads müssen einen möglichst großen Außendurchmesser haben und auch einen dem
entsprechenden Radius aufweisen (siehe auch die vier Infosätze).Ganz wichtig ist die eingepreßte Stahlbuchse im Kunststoffpad,
wo er eine direkte Verbindung zum Rahmen oder Motor eingeht. Dies ist Voraussetzung um die vom
jeweiligen Hersteller vorgeschriebenen Schraubendrehmomentwerte wieder einzuhalten. Kunststoff ist ein dehnfähiges Material,
von daher lassen sich ohne Stahlbuchse nur max. 30 Nm als Anzugsmoment realisieren.
Hat der Kunde ein „Billigprodukt“ ohne Buchse erworben, so wird er wohl mit einem losen, vibrierenden Motor fahren.
Ein sehr viel größeres Übel wird ihm im Falle eines Sturzes widerfahren, denn ein nur minimal gelöster Motorbolzen wird
durch die auftretenden Hebelkräfte das Rahmenauge aufweiten bzw. das Gewinde an entsprechender Stelle ausreißen.
Wo immer es eine Konstruktion zuläßt, befestigen wir den Pad auf einer gefrästen Trägerplatte,
um die Kräfte über mehrere Verschraubungspunkte zu verteilen oder nutzen die Platte als Bauteil für auftretende Biegekräfte.
Wobei dann auf die richtige Legierung des Materials zu achten ist.
Um eine Sollbruchstelle einzubauen gibt es mehrere Möglichkeiten: z. B. die 2-teiligen Varianten,
wo dann als Gegenhalt nur eine berechnete Schraubenlänge oder Dimension verwendet wird oder
aber eine bestimmte Materialstärke am Pad. Im Fall einer Kollision mit dem Bordstein oder ähnlichem,
sollte die Trägerplatte oder der Pad nachgeben, bevor sich extreme Hebelkräfte auf Rahmen oder
Motorhalterung übertragen – Folgeschäden sind somit fast auszuschließen.
Den Trend oder das Geschäft mit den Alu-Pads haben wir bewußt vermieden,
da wir als Konstrukteur nach wie vor hinter der Wirkung und nicht der Optik stehen.
Nicht ohne Grund fahren sehr viele Rennteams vom ersten Tag an mit unseren Sturzpads.
Alle Erfahrungen, die wir im Rennsport sammeln, kommen selbstverständlich
dem Straßenfahrer zu Gute.
Ein Produkt, dass sich seit 15 Jahren bewährt hat!